Sag mal, piept’s bei dir? Klar, ich bin Scannerpersönlichkeit!
Hä? Wie kann ein Mensch ein Scanner sein? Ist das was technisches? Sowas wie ein Drucker oder so ein Ding an der Supermarktkasse?
So oder ähnlich werde ich oft gefragt, wenn ich über (hochsensible) Scannerpersönlichkeiten spreche.
Den Begriff „Scannerpersönlichkeit“ hat die Autorin Barbara Sher in ihren Büchern geprägt. Vielleicht hast Du schon mal die Begriffe Vielbegabte, Multitalente, Tausendsassas oder Generalisten gehört. Diese Begriffe meinen im Prinzip alle dasselbe.
Das Gegenteil von Scannerpersönlichkeiten nennt Sher “Taucher”. Das sind Menschen, die sich für ein bestimmtes Interessensgebiet begeistern und dort tief eintauchen. Sie haben durchaus noch ein, zwei weitere Hobbies, aber mehr als Ausgleich. Sie gehen mit ihrer Aufmerksamkeit also eher in die Tiefe.
Scannerpersönlichkeiten hingegen sind Menschen, die einen großen Wissensdurst auf Neues haben. Und das in unterschiedlichsten Themenbereichen, die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Sie haben meist eine schnelle Auffassungsgabe und sind auf mehreren Gebieten überdurchschnittlich gut. Im Gegensatz zu den Tauchern sind sie aber mehr daran interessiert, viele verschiedene Bereiche zu erkunden, sie gehen also thematisch eher in die Breite.
Scannerpersönlichkeit oder einfach chaotisch?
Häufig zeigt sich bei Scannerpersönlichkeiten das Muster, dass sie nicht allzu lange an einer Sache dranbleiben.
Das hat nichts mit gestörter Aufmerksamkeit zu tun wie beispielsweise bei ADHS. Vielbegabte können sich durchaus in ein neues, spannendes Thema vertiefen. Sobald sie es verstanden und durchdrungen haben, erscheint es ihnen jedoch schnell langweilig und sie wenden sich dem nächsten Feld zu.
Es geht ihnen nicht darum, in einem einzigen Gebiet die/der Beste zu werden, sondern es reicht ihnen, wenn sie sich alles notwendige Wissen angeeignet haben um ziemlich gut zu sein.
Berühmte Scannerpersönlichkeiten
Einer der berühmtesten Scanner war übrigens Leonardo Da Vinci. Er war Maler, Architekt, Bildhauer, Astronom und Ingenieur.
Auch Steve Jobs und Barbara Streisand wird die Scannerpersönlichkeit zugeschrieben. Wenn man genauer hinsieht, findet man sehr viele Multitalente, die in verschiedensten Bereichen Projekte haben. Rúrik Gíslason ist beispielsweise Fußballprofi, Model und Schauspieler, er hat ein eigenes Modelabel, hat seinen eigenen Gin kreiert, singt und tanzt und ist politisch engagiert. Für mich ist er ganz klar eine Scannerpersönlichkeit.
Bist du’s auch?
Erkennst du dich in einigen Punkten wieder und fragst dich, ob du vielleicht auch eine Scannerpersönlichkeit bist? Mach einfach meinen Selbsttest und finde es heraus:
Hochsensibel und Scannerpersönlichkeit gleichzeitig
Als Scannerpersönlichkeit kannst Du auch gleichzeitig hochsensibel sein. Was das bedeutet, kannst Du im Blogartikel „Hochsensibel: Symptome erkennen und verstehen“ nachlesen.
Manche Menschen sind hochsensibel, manche Menschen sind Scanner und manche Menschen sind beides zusammen.
Da es sich bei Hochsensibilität und Scannerpersönlichkeit lediglich um Persönlichkeitsmerkmale handelt, und nicht etwa um Störungen oder Krankheiten, ist der Forschungsstand überschaubar.
Wenn Du Dich tiefer mit dem wissenschaftlichen Ansatz zu hochsensiblen Scannerpersönlichkeiten beschäftigen möchtest, lege ich Dir das im Mai 2023 erschienene Buch „Her mit den Reizen“ von Saskia Klaaysen und Jaqueline Knopp ans Herz. Hier werden ihre Erkenntnisse in gut verständlicher Form im Detail erläutert und die Facetten dieser Persönlichkeitsausprägungen im Detail beschrieben.
Meine Nähphase…
Ein Beispiel aus meinem Scannerleben ist das Nähen.
Mein Patenkind war gerade zur Welt gekommen und ich wollte ihm gerne ein kleines Stofftier und vielleicht ein Halstuch nähen. Also habe ich mir YouTube-Tutorials angesehen, Anleitungen heruntergeladen und einfach angefangen.
Die kleine gelbe Stoffente in den Händen zu halten, die ich selbst genäht hatte, hat mich so begeistert, dass ich gleich mit einer Babyhose weitergemacht habe.
Auf der Suche nach Inspiration im Internet, stößt man schnell auf Kleidung für Erwachsene. Also war mein nächstes Projekt eine Schlafhose für mich selbst. Darauf folgten noch Blusen, Hoodies und T-Shirts für meinen Mann und ein Portemonnaie.
… und ihr Ende
Ich war ziemlich gut im Nähen geworden und hatte mir viel Wissen angeeignet. Mein Wissensdurst war befriedigt und ich verlor nach und nach die Lust an der Sache. Stattdessen widmete ich dem nächsten neuen Hobby.
Ich nähe ab und zu immer noch, aber die große Leidenschaft ist vorbei, weil: Ich kann’s ja jetzt.
Meine besten Tipps für ein entspanntes Leben als Multitalent
Als Multitalent hast Du einzigartige Fähigkeiten und Interessen, die es zu entfalten gilt. Damit das nicht im Chaos endet, bekommst Du hier meine wertvollsten Tipps und Strategien, mit denen Du Deinen Tag optimal gestalten kannst und das Beste aus Deinen Fähigkeiten herausholst.
1. Bringe Struktur in deinen Tag
Eine strukturierte Tagesplanung ist der Schlüssel, um als Scannerpersönlichkeit den Fokus zu behalten.
Hierzu gehört:
- Prioritäten setzen und Fokussierung auf das Wichtigste,
- Zeitmanagement-Techniken und Tools nutzen und
- Flexibilität für spontane Interessen einplanen.
Du kannst Deine Aufgaben in jeder beliebigen Form organisieren. Hauptsache, Du tust es. Gute Tools hierfür sind:
- ein Bullet Journal oder
- digitale Anwendungen wie Notion, Tello oder Asana.
Du musst Dich damit wohlfühlen, damit Du es auch wirklich nutzt.
Wichtig: verplane nie 100% Deiner Zeit. Es werden immer unvorhergesehene Dinge dazwischen kommen, z.B. der Anruf Deiner Mutter oder die Nachbarin, die an der Tür klingelt.
Außerdem werden Dir als Scannerpersönlichkeit noch weitere Dinge einfallen, die Du noch eben schnell machen könntest.
2. Vergiss die Pausen nicht!
Für jeden ist es wichtig, Pausen zu machen. Und ganz besonders für Dich als Multitalent. Dein Gehirn arbeitet den ganzen Tag auf Hochtouren. Das kostet eine Menge Energie. Gönne Deinem Körper und Deinem Gehirn regelmäßige Pausen. Geeignet hierfür sind z.B.
- kurze Spaziergänge in der Natur,
- Meditation und Achtsamkeitsübungen oder
- Kreative Auszeiten als Inspiration.
Schalte Dein Handy währenddessen aus, damit Du in Deiner Me-Time nicht abgelenkt wirst.
3. Iss „gute“ Sachen!
Deine Ernährung beeinflusst nicht nur Dein Gewicht sonder auch Deine Hirnfunktion.
Gesunde Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe für dein Scanner-Gehirn, das Höchstleistungen bringt. Was gehört zu einer gesunden und optimalen Ernährung?
- frisches Obst und Gemüse,
- Hochwertige Proteine und Vollkornprodukte,
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Nimm Dir Snacks wie z.B. Nüsse oder Obst mit, wenn Du unterwegs bist.
Wenn Du vorbereitet bist, greifst Du bei aufkommendem Hunger nicht so einfach zu ungesunden Snacks, die Dir vor die Nase kommen.
4. …und am Ende der Schlaf…
Schlaf ist ein essentieller Bestandteil eines erfolgreichen Tages. In der Nacht verarbeitet Dein Gehirn die zahllosen Informationen, die Du am Tag aufgesogen hast. Es sortiert alles und baut neuronale Verknüpfungen.
So sorgst Du für einen guten Schlaf:
- gehe immer zur gleichen Zeit und nicht zu spät ins Bett.
- Im Schlafzimmer sind elektronische Geräte tabu.
- Sieh etwa eine Stunde vor dem Schlafen nicht mehr Fern und scrolle auch nicht mehr durchs Handy.
- Alternativen: lies ein Buch, meditiere oder mache etwas Yoga.
- Lüfte Dein Schlafzimmer vor dem Zubettgehen und schlafe möglichst bei gekipptem Fenster.
Tipp: Wenn Dir das Wachwerden am Morgen schwerfällt, probiere mal einen Tageslichtwecker. Das heller werdende Licht aktiviert am Morgen sanft Dein Gehirn.
Du bist auch eine (hochsensible) Scannerpersönlichkeit – Und nun?
Hochsensibel und Scanner sein ist keine Krankheit sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. Es ist sogar eine Art „Gabe“.
Scanner denken ganzheitlich, vernetzt und finden kreative Lösungen. Sie haben oft eine schnelle Auffassungsgabeund sind Generalisten im Job, weil sie viele Aufgabenbereiche beherrschen.
Ein Lebenslauf, der aussieht wie eine Achterbahn, macht es Dir nicht immer leicht, bei einem Arbeitgeber zu punkten. Wenn du jedoch bereit bist, dich zu reflektieren und ein wenig Persönlichkeitsentwicklung zu betreiben, kannst du deine wunderbaren Stärken und deine Identität so herausarbeiten, dass du dich auf neue Jobs bewerben kannst, die wirklich zu dir passen.
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- Identität,
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