Geschlossen wegen geht nicht mehr.

4. September 2024 | Allgemein | 0 Kommentare

Ich geb auf. Ich kann nicht mehr.

2024 sollte mein Jahr werden, wo ich so richtig durchstarte und mega erfolgreich bin. Das hatte ich mir visualisiert, manifestiert und ganz doll dran geglaubt. Tja, Satz mit X, das war wohl nix. Das Universum hatte andere Pläne für mich. Das Jahr begann für mich mit ständigen kleineren Infekten, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen. Dazu kamen dann Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Restless Legs, Schlafstörungen und schließlich eine tiefgreifende körperliche und emotionale Erschöpfung. Bis Ende Mai hab ich noch irgendwie durchgehalten, funktioniert und habe gerödelt. Dann war klar: da geht nix mehr. 

Im Juni hatte ich schon die erste erhellende Erkenntnis: ich saß im Zug und las ein Buch über Puzzeln als Coachingmethode, das ich geschenkt bekommen hatte. Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass ich seit vielen Jahren nicht mehr gepuzzelt habe, obwohl mir das früher immer so viel Spaß gemacht hat. Und dann hatte ich plötzlich DIE Erkenntnis: ich habe in den letzten 12 Monaten, seit ich mich mit meinem Coachingbusiness selbständig gemacht habe, sukzessive alle Aktivitäten, die ich nur zum Spaß mache, durch solche ersetzt, die irgendwie „produktiv“ sind. Einen Roman lesen? Ach, die Zeit kann ich doch für SEO-Maßnahmen an meiner Webseite nutzen! Häkeln? Nee, ich kann doch in der Zeit meinen Contentplan machen. Mich einfach mit einem Kaffee auf die Terrasse setzen und die Sonne genießen? Ich nehm mal lieber den Laptop mit raus und bereite meinen nächsten Newsletter vor. 

Das Schlimmste daran ist: ich hab das die ganze Zeit nicht gemerkt. Ich habe so viel über Selbstfürsorge erzählt und wie wichtig es ist auf seine Bedürfnisse zu achten. Ich habe sogar einen Workshop bei der Selfcare-Summit gegeben. Und ich war der Überzeugung, das Thema bei mir selbst gut im Griff zu haben: morgens etwas Yoga und Stretching, relativ gesunde Ernährung, mit dem Hund spazieren gehen. Läuft. Ab und an habe ich mir auch erlaubt mal ein Stündchen länger zu schlafen. Aber meistens bin ich diszipliniert jeden Morgen um 7 Uhr aufgestanden, um möglichst viel zu schaffen den Tag über. Jede Unterbrechung, jede andere Aufgabe (Besorgungen machen, private Termine wahrnehmen, etc.) hat mich genervt. Alles unnötige Zeitverschwendung, die ich viel sinnvoller für mein Business aufwenden könnte.

Nachdem mir also endlich die Schuppen von den Augen gefallen sind, habe ich erstmal alle meine Aktivitäten fürs Business (und zum Großteil auch privat) auf Null runtergefahren und mir selbst eine Auszeit verordnet. Nur noch Sachen machen, die mir gut tun und Spaß machen. Ich habe seit vielen Jahren wieder angefangen zu puzzeln. Dabei bin ich total im Flow und vergesse alles um mich herum. Und es ist absolut unproduktiv. Genauso wie Mandalas ausmalen. Und Lesen. 

Im August bekam ich nun die endgültige Diagnose: Depression. Ich hab es bis dahin immer „Mini-Burnout“ genannt, klingt auch viel schicker. Aber ich habe mich zum einen entschieden, offen damit umzugehen, weil psychische Krankheiten immer noch ein viel zu großes Tabuthema sind in unserer Gesellschaft. Und zum anderen habe ich mich entschieden, mein Coachingbusiness ad acta zu legen. Es ist mir schlicht zuviel, mich um das ganze Marketing und alles drumherum zu kümmern und ich habe keine Energie für das Coaching übrig. In meinem Coachingprogramm erkläre ich meinen Klientinnen, dass sie zuerst für sich selbst sorgen müssen, damit ihr Energietank voll ist, und dann erst können sie beginnen anderen davon abzugeben. Nun halte ich mich also an meine eigenen Weisheiten und sehe erstmal zu, dass mein Energietank sich wieder langsam füllt.

Meine andere Tätigkeit als Visualisierungstrainerin werde ich nebenher weiterlaufen lassen und werde weiter an der VHS und auf Anfrage bei Unternehmen und Organisationen Workshops für Sketchnotes und Flipchartgestaltung geben. Falls dich das Thema interessiert, findest du mich unter https://optimalistin.de und auf Instagram & Facebook unter @optimalistin. Dort teile ich in erster Linie alles was mit Kreativität zu tun hat, aber vielleicht wird sich das auch in Zukunft auf Persönlichkeitsthemen ausweiten. Das erlaube ich mir einfach mal offen zu lassen. 🙂

Wenn du mir bis hierher gefolgt bist, danke ich dir sehr für dein Interesse an meiner Tätigkeit und wünsche dir alles Gute! 

Deine Inka

Coaching für Persönlichkeitsentwicklung. Portrait von Inka Lippert

Hi, ich bin Inka!

Waschechtes Multitalent mit einer Vorliebe für schlechte Wortspiele und Pommes mit Senf.

Nach über 40 Jahren Selbstlernkurs „Wie führe ich ein zufriedenes Leben als hochsensible Scannerpersönlichkeit“ habe ich vor einiger Zeit meine Segel gesetzt, um Menschen dazu zu inspirieren an sich zu glauben und ihr wahres Selbst zu finden.

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