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Was ist eine Scannerpersönlichkeit?

Sag mal, piept’s bei dir? Klar, ich bin Scannerpersönlichkeit

Häh? Wie kann ein Mensch denn ein Scanner sein? Ist das was technisches? So oder ähnlich werde ich oft gefragt, wenn ich über (hochsensible) Scannerpersönlichkeiten spreche.

Fakt ist: die wenigsten Menschen wissen, was damit gemeint ist. Den Begriff Scannerpersönlichkeit hat die Autorin Barbara Sher in ihren Büchern geprägt. Vielleicht hast du schon einmal die Begriffe Vielbegabte, Multitalente, Tausendsassas oder Generalisten gehört.

Diese Begriffe meinen im Prinzip dasselbe: Scanner sind Menschen, die einen großen Wissensdurst auf Neues haben, breit über verschiedenste Themengebiete verstreut. Sie haben meist eine sehr schnelle Auffassungsgabe und sind auf mehreren Gebieten überdurchschnittlich gut. Was sie auszeichnet: ein ausgeprägt vernetztes Denken, was oft unkonventionelle Lösungswege hervorbringt.

Scannerpersönlichkeit Puzzlestück wird eingefügt

Einer der berühmtesten Scanner war übrigens Leonardo Da Vinci. Er war unter anderem Maler, Architekt, Bildhauer, Astronom und Ingenieur. Auch Steve Jobs und Barbara Streisand (um nur einige Prominente zu nennen) wird die Scanner-Persönlichkeit zugeschrieben.

Als Scannerpersönlichkeit kannst du auch gleichzeitig hochsensibel sein, musst du aber nicht. Es gibt also Menschen, die hochsensibel sind, es gibt welche, die Scanner sind und es gibt Menschen, die beides sind.

Der Forschungsstand ist hier noch überschaubarer als beim Thema Hochsensibilität. Wer sich tiefer mit dem wissenschaftlichen Ansatz zu hochsensiblen Scannerpersönlichkeiten beschäftigen möchte, dem lege ich das im Mai 2023 erschienene Buch “Her mit den Reizen” von Saskia Klaaysen und Jacqueline Knopp ans Herz. Hier werden ihre Erkenntnisse in gut verständlicher Form im Detail erläutert und die Facetten dieser Persönlichkeitsausprägungen im Detail beschrieben.

Bist du eine Scannerpersönlichkeit oder einfach nur chaotisch?

Häufig zeigt sich bei Scannerpersönlichkeiten das Muster, dass sie nicht allzu lange an einer Sache dranbleiben. Das hat nichts mit gestörter Aufmerksamkeit zu tun: Vielbegabte können sich durchaus sehr stark in ein neues, spannendes Thema vertiefen. Aber sobald sie es verstanden und durchdrungen haben, erscheint es schnell langweilig und sie wenden sich dem nächsten Feld zu. Es geht ihnen nicht darum, in einem einzigen Gebiet die/der Beste zu werden, sondern es reicht ihnen, wenn sie sich alles notwendige Wissen angeeignet haben, um ziemlich gut zu sein.

Meine persönliche Erfahrung als Scanner Persönlichkeit

Porträt von Inka Lippert, hochsensible scannerpersönlichkeit und JobcoachHier mal ein Beispiel von mir selbst: Ich habe vor einigen Jahren begonnen, mich für das Nähen zu interessieren. Ich wollte für mein frisch zur Welt gekommenes Patenkind gerne ein kleines Stofftier und vielleicht ein Halstuch nähen. Also habe ich mir YouTube-Tutorials angesehen und mir Anleitungen heruntergeladen und habe es ausprobiert.

Die kleine gelbe Stoffente in den Händen zu halten, die ich selbst genäht hatte, hat mich so begeistert, dass ich gleich mit einer Babyhose weitergemacht habe. Und wenn man so im Internet nach Inspiration sucht, stößt man schnell auf Kleidung für Erwachsene… also war mein nächstes Projekt eine Schlafhose für mich selbst. Und so ging es dann immer weiter, bis ich für mich und meinen Mann auch Blusen, Hoodies, T-Shirts und ein Portemonnaie genäht habe.

Dann aber war mein Wissensdurst befriedigt. Ich war ziemlich gut im Nähen geworden und hatte mir viel Wissen angeeignet. Und so verlor ich die Lust am Nähen zusehends. Stattdessen widmete ich mich dem nächsten Hobby… Ich nähe ab und zu immernoch, aber die große Leidenschaft ist vorbei, weil: ich kann’s ja jetzt.

Scannst du nur rum oder hast du einen Plan?

Uns Multitalenten wird oft nachgesagt, dass wir nichts zuende bringen und uns nicht entscheiden können. Klingt nach einer sehr chaotischen Persönlichkeitsstruktur. Aber: das stimmt so nicht! Wir können durchaus sehr strukturiert sein. Ich selbst zum Beispiel lieeebe und brauche Struktur in meinem (Arbeits-)alltag und mir wird nachgesagt, ich sei wirklich äußerst strukturiert. Mein zweites Gehirn habe ich mir in Notion angelegt, das ist meine komplette Wissensdatenbank, mein Planer und meine ToDo-Liste. In Notion schreibe ich mir alles auf, ich reflektiere meinen Tag und ich plane meine Projekte.

Die Strukturen im Außen helfen mir auch, Ordnung im Inneren zu halten. Wenn um mich herum alles chaotisch und unaufgeräumt ist, kann ich mich schlechter konzentrieren. Hier arbeiten meine hochsensible Seite und meine Scannerpersönlichkeit dann gerne Hand in Hand. Ich brauche zum Arbeiten absolute Ruhe, dann kann ich mich auf meine Projekte fokussieren und diese strukturiert bearbeiten. Ich habe eine Art “Bucket List”, also eine Liste mit Projekten, die ich demnächst oder irgendwann umsetzen möchte. Wenn ich also die Lust an einer Sache verliere, suche ich mir das nächste aus meiner Liste aus. So kann ich meine zahlreichen Ideen sammeln und weiß, dass ich sie irgendwann umsetzen kann, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Ich bin (hochsensible) Scannerpersönlichkeit - und nun?

Schmieriger Typ mit Sonnenbrille streckt bedauernd die Hände zur SeiteWie auch bei Hochsensibilität ist es wichtig sich klarzumachen, dass Scanner zu sein keine Krankheit ist, sondern lediglich ein Persönlichkeitsmerkmal. Ich würde sogar soweit gehen, es als eine Art Gabe zu bezeichnen. Scanner denken sehr ganzheitlich und vernetzt und finden dadurch oft kreative Lösungen. Sie haben häufig eine sehr schnelle Auffassungsgabe und sind die Generalisten im Job, weil sie viele unterschiedliche Aufgabenbereiche beherrschen.

Wenn der Lebenslauf aussieht wie eine Achterbahn, ist es nicht immer leicht, bei Arbeitgebern damit zu punkten. Wenn du jedoch bereit bist, dich zu reflektieren und ein wenig Persönlichkeitsentwicklung zu betreiben, kannst du deine wunderbaren Stärken und deine Identität so herausarbeiten, dass du dich sehr klar auf neue Jobs bewerben kannst, die wirklich zu dir passen.

Ich habe dazu ein 12-wöchiges Coachingprogramm entwickelt, in dem ich dich dabei begleite, deine Wünsche, Stärken, Werte und Bedürfnisse genau zu analysieren. So lernst du dich selbst ganz genau kennen und kannst auf dieser Basis exakt den Lieblingsjob suchen, der perfekt zu dir passt. Falls das für dich interessant ist oder du Fragen zum Joballtag von (hochsensiblen) Scannerfrauen hast, vereinbare einfach mal ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir.