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Hochsensible Scannerpersönlichkeit: bist du Pinguin oder Giraffe?

”Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch 7 Jahre Psychotherapie keine Giraffe aus dir.” - Eckart v. Hirschhausen

Dieses Zitat begleitet mich schon sehr lange und es ist nicht nur mein Lieblingszitat, sondern inzwischen auch sowas wie mein Lebensmotto als hochsensible Scannerpersönlichkeit geworden.

Die Geschichte dahinter

Das Zitat um den Pinguin stammt aus einem Auftritt von Eckart von Hirschhausen. (Wenn du die Geschichte nicht kennst, lege ich sie dir wärmstens ans Herz.)

Er erzählt dort die Geschichte, wie er im Zoo einen Pinguin sah, der auf einem Stein saß und wie er diesen zunächst als Fehlkonstruktion einstufte: ziemlich unbeholfen, kann nicht fliegen und Knie hat der arme Kerl auch nicht. Als der Pinguin dann ins Wasser sprang, staunte Hirschhausen: Pinguine sind nämlich extrem gute Schwimmer und effiziente Jäger unter Wasser. Mit der Energie aus 1 Liter Benzin könnte ein Pinguin 2.000 km weit schwimmen.

Der Pinguin erinnert ihn an 2 Dinge: erstens wie vorschnell wir Menschen Urteile fällen und zweitens wie wichtig die Umgebung dafür ist, ob deine Stärken dort zur Geltung kommen.

Was hat der Pinguin nun mit dir als hochsensible Scannerpersönlichkeit zu tun?

Hirschhausen führt die Geschichte noch weiter: seiner Meinung nach ist es viel sinnvoller, sich eine Umgebung zu suchen, in der deine Stärken voll zur Geltung kommen als ewig an deinen Schwächen rumzudoktern. Er veranschaulicht das mit dem Zitat: “Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch 7 Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe.” Das bedeutet: statt immer damit zu hadern, wie man ist – sei es hochsensibel, Scannerfrau, intovertiert, extrovertiert, was auch immer – und das womöglich wegtherapieren zu wollen, ist es viel sinnvoller zu schauen, wo die passende Umgebung für dich ist. Wenn du als Pinguin in der Wüste stehst, lauf los! Such dein Wasser, wo du schwimmen kannst und wo deine Schwächen keine so große Rolle spielen!

Versuchst du dich immer anzupassen?

Ich habe selbst jahrzehntelang mit meinem So-Sein gehadert. Ich wollte immer dazugehören, irgendwo reinpassen. Ich wusste sehr lange nicht, dass es Hochsensibilität und Scannerpersönlichkeiten überhaupt gibt oder was das bedeutet. Ich habe immer nur gemerkt, dass ich anders bin als andere Menschen. Habe mich wie ein Alien gefühlt: Irgendwie auf diesem Planeten gestrandet. Und je mehr ich mich bemüht habe, mich anzupassen, um massenkompatibel zu sein, umso mehr hat es nicht funktioniert. Bis ich irgendwann mit Angststörung und Panikattacken dastand und mir eingestehen musste, dass ich etwas Grundlegendes verändern muss in meinem Leben.

Pinguin auf dem Weg zu seinem Ozean

Meine Reise als Pinguin

So begann ich nach und nach zu erforschen, welche Art Pinguin ich bin und warum ich ausgerechnet in der Wüste gelandet bin. Ich habe endlich aufgehört, eine Giraffe sein zu wollen. Während dieser Zeit habe ich erst erkannt, dass ich hochsensibel bin und kurz danach, dass ich auch viele Merkmale einer Scannerpersönlichkeit aufweise. (Spoiler: Erkennen heißt noch nicht annehmen, das Annehmen war dann der harte Teil der Aufgabe.)

Schlussendlich habe ich begriffen, dass ich meine Existenz als Pinguin nicht länger vor mir selbst verleugnen will und habe mich auf die Suche nach meinem Wasser begeben. Ich habe geschaut, wo meine Stärken liegen bzw. wie ich meine Eigenschaften als Hochsensible Scannerpersönlichkeit als Stärken nutzen kann statt mich permanent über die vermeintlichen Einschränkungen und Nachteile zu ärgern, die diese Wesenszüge mit sich bringen.

Fazit: Die Suche nach dem Ozean ist viel einfacher als die Transformation zur Giraffe.

Der Weg aus der Wüste heraus mag lang und beschwerlich sein, aber ich verrate dir: es lohnt sich! Selbst der beste Schönheitschirurg wird es nicht schaffen, aus dir eine Giraffe zu zaubern. Also warum die besten Jahre deines Lebens damit verplempern, gegen deine Natur zu rebellieren? Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: je vehementer du gegen dein wahres, authentisches Ich lebst und deine Eigenschaften verleugnest, desto heftiger wird deine Psyche früher oder später aufbegehren. Vielleicht ist es ein Burnout, vielleicht sind es Depressionen oder wie bei mir Panikattacken. Irgendwann zieht deine Seele die Notbremse und zwar mit Schmackes. Und glaub mir, auf die Erfahrung hätte ich gerne verzichtet.

Diese Erkenntnisse haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich heute als Jobcoach für Hochsensible Scannerpersönlichkeiten tätig bin. Ich will dich und all die anderen Menschen da draußen dazu ermutigen, sich selbst zu finden. Das meine ich ganz unspirituell: Finde heraus, was deine Stärken, deine Werte und deine Eigenschaften sind. Erkenne, was deine besonderen Bedürfnisse als HSP sind und baue dir ein Leben um diese Erkenntnisse herum auf, nicht umgekehrt. Du musst nirgendwo reinpassen (siehe hierzu auch mein Instagram-Post). Du darfst einfach sein wie du bist! Bitte, bitte trau dich, dich zu erkennen und dein wahres Ich zu zeigen. ich verspreche dir, es wird nichts schlimmes passieren. Aber du wirst so viel zufriedener durchs Leben gehen, wie du es dir heute noch nicht vorstellen kannst.

PS: Falls du diese Entdeckungsreise zu deinem zufriedenen Leben nicht alleine gehen möchtest, begleite ich dich gerne. Lass uns auf einen virtuellen Kaffee treffen und schauen, ob ich dein Reise-Buddy sein soll.